Glas könnte das Vermächtnis unserer Zivilisation sichern

Während Pharaonen noch in Stein verewigten, landet das Vermächtnis der digitalen Gesellschaft auf DVD`s, Festplatten, USB- Sticks & Co.

Das Problem? Mit einer Haltbarkeit von etwa 100 Jahren sind dies allesamt verhältnismäßig kurzlebige Speichermedien.

Deshalb suchen Forscher bereits seit geraumer Zeit nach einer geeigneten Technologie um die Schwierigkeiten betreffend der Langzeitspeicherung zu lösen.

 

Abhilfe könnte hierbei die Entwicklung eines neuen Speichermediums der britischen Universität von Southampton bieten.

Der Superspeicher basiert auf 5D- Glasspeicherplatten und ist gerade einmal wenige Zentimeter groß. Dennoch bietet er eine Speicherkapazität von 360 Terabyte an Daten.

Würde man die Wikipedia der gesamten Welt samt Bilder, Videos und Audiodateien speichern,  so wären noch immer nur 0,8 von den verfügbaren 360 Terabyte belegt.

Die Haltbarkeit soll bis zu 13,8 Milliarden Jahren liegen und die Glasdisc widersteht sogar Temperaturen von bis zu 1000 Grad Celsius.

 

Aber wie funktioniert die 5D- Technologie konkret?

Möglich machen das die Nanostrukturen im Quarzkristall des Glasspeichers.

Ein extrem schneller Laser schreibt die digitalen Informationen als Datenpünktchen auf die Disc. Dabei landet jeder Punkt auf einer von drei Speicherebenen. Größe und Ausrichtung der Punkte geben zusätzlichen Aufschluss über deren Inhalt - daher der Name 5D- Speicher.

 

Die Nanostrukturen brechen einfallende Lichtstrahlen auf ganz spezielle Weise. So lassen sich die Informationen mithilfe eines Mikroskops und einem Polarisator lesen. Der Polarisator lässt, ähnlich wie eine Sonnenbrille, nur Lichtstrahlen mit bestimmten Schwingungseigenschaften durch.

 

Mithilfe dieser Technik könnten sämtlicher Informationen unserer Zivilisation gesichert und weitergegeben werden. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass es immer jemanden gibt, der die 5D- Discs auslesen kann.

 

Quelle: University of Southampton